Musik und Intertextualität im 16. Jahrhundert
Dozent:innen: PD Dr. Michael ChizzaliKurzname: HS.MuWi.hist.Kult.Wi
Kurs-Nr.: 07.114.630
Kurstyp: Hauptseminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Lehrveranstaltung wird im Hörsaal der Musikwissenschaft, Raum 01-153, als Blockveranstaltung angeboten, Geplante Termine sind:Sa, 29. November 2025, 11.00–17.30 Uhr
Sa, 13. Dezember 2025, 11.00–17.30 Uhr
Sa, 31. Januar 2026, 11.00–17.30 Uhr
Empfohlene Literatur
Hermann Danuser/Tobias Plebuch (Hg.), Musik als Text. Bericht über den Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung Freiburg im Breisgau 1993, Bd. 1, Kassel u.a. 1998.Inhalt
Intertextuelle Verfahren spielen seit den ersten greifbaren Aufzeichnungen von Musik im Mittelalter eine konstitutive Rolle. In der Lehrveranstaltung soll nun eine Auswahl diesbezüglicher Beispiele aus dem Blickwinkel des in der (post-)strukturalistischen Literatur- und Kulturwissenschaft geprägten Paradigmas der Intertextualität diskutiert werden, wobei insbesondere das Spannungsfeld zwischen universal-entgrenzender Intertextualität, wie sie für Michel Foucault, Julia Kristeva und Charles Grivel charakteristisch ist, und spezifisch-operationalisierbarer Intertextualität, wie sie Gérard Genette oder Manfred Pfister vertreten, von Interesse ist. Betrachtet wird nicht nur die intertextuelle Interaktion im musikalischen Text, sondern auch zwischen musikalischer und literarischer Ebene (Kontrafaktur, Strategien des Autoritätsrekurses in der Musiktheorie). Darüber hinaus soll auch die diesbezügliche Theoriebildung, die ihre Wurzeln in der Antike hat, die aber vor allem ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auftritt, zur Sprache kommen. Gemeinsam soll skizziert werden, wie eine Theorie von Intertextualität für das 16. Jahrhundert aussehen könnte und welche Bedeutung ihr im modernen musikwissenschaftlichen Methoden- und Konzepteapparat zuzusprechen ist.Da teilweise auch mit Primärquellen gearbeitet wird, sind grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Notenschreibprogrammen sowie in der Transkription frühneuzeitlicher Musikalien empfehlenswert.
Eine Themenliste wird zu Beginn des Semesters ausgeteilt.