Die digitale Verarbeitung von Klang findet sich heute in fast allen
Bereichen der auditiven Kommunikation. Für den Komponisten bringt sie
die Möglichkeit der Anwendung digitaler Verfahren auf allen Ebenen der
Konstruktion. Im 20. Jahrhundert führte das strukturelle Denken zu
kohärenten Konstruktionsprinzipien für die klanglichen und formalen Aspekte
einer Musik. Die seit den 1950er Jahren entstandenen Strategien haben diese
Entwicklung mehr und mehr mit digitalen Mitteln fortgeführt. Dafür stehen die
Kürzel DSP (digital signal processing) und AC (algorithmic composition).
Vor diesem Hintergrund habe ich verschiedene Techniken entwickelt, die DSP und AC
verbinden. Kernprinzip ist die Analyse und Resynthese von Audio-files bzw.
Audio-streams. Ich nenne dies bisweilen "algorithmische Resynthese".
Neben einem Einblick in diese Projekte möchte ich auch über meine
Audio-Video-Arbeiten sprechen, die die Idee der Materialanalyse
und -resynthese in mehreren Medien realisieren.